In kleinen Skigebieten lernen nicht nur die meisten Kinder in Österreich das Skifahren, sie werden auch für andere Aktivitäten wie Rodeln oder Skitouren gerne besucht. In den vergangenen Jahren wurde trotz der besonderen Bedeutung der Skibranche in Österreich ein Rückgang von kleinen Skigebieten verzeichnet. Die Klein- und Kleinstskigebiete verschwinden vom Markt, da diese oft die notwendigen Investitionen nicht tragen können, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Projektinfos

Ziel des Projekts

Ziel dieses Projektes war daher die sozio-ökonomische Analyse von kleinen Skigebieten in Tirol, um strategische Positionierungsmöglichkeiten für die Zukunft abzuleiten. Insbesondere sollte aufgezeigt werden, welche Rolle den kleinen Skigebieten in den jeweiligen Destinationen zukommt und wie diese von wichtigen Stakeholdern, als auch Gästen wahrgenommen werden. Eine Betrachtung der Stärken und Schwächen der jeweiligen Skigebiete wurde dazu genützt, marktorientierte Positionierungen – auch in der Nische – abzuleiten.

Forschungsfrage

Die folgenden Forschungsfragen wurden daher im Rahmen des Projekts beantwortet:

  • Wie können sich kleine Skigebiete in alpinen Destinationen nachhaltig positionieren?
  • Welche Rolle und Anforderungen werden kleinen Skigebieten in der Destination von anderen Stakeholdern zugeschrieben?
  • Wie werden sie von ihren Stakeholdern, insbesondere ihren Gästen, wahrgenommen?
Projektablauf

Vorgehensweise

In fünf Skigebieten:

    • (1) Bergbahnen Oberperfuss Rangger Köpfl
    • (2) Bergbahnen See Paznaun
    • (3) Buchensteinwand Bergbahn Pillersee
    • (4) Elferbahnen Neustift Stubai und
    • (5) Karwendel Bergbahn am Zwölferkopf

wurden sowohl die Betreiber der Bergbahnen als auch ihre wichtigsten Stakeholder mittels qualitativer Interviews nach den Herausforderungen und Chancen von kleinen Skigebieten befragt. Zusätzlich wurde die Zufriedenheit, aber auch die Wünsche der Gäste in diesen Skigebieten mittels einem quantitativen Fragebogen erhoben. Im Winter 2020/21 konnten insgesamt 26 qualitative Experteninterviews durchgeführt und 544 Gäste in kleinen Skigebieten befragt werden.

Ergebnisse des Projektes

Die Gästebefragungen zeigen eine positive Resonanz in Bezug auf die kleinen Skigebiete: sie sind sehr zufrieden und wollen auch gerne wieder das Skigebiet besuchen. Als Verbesserungsvorschläge wird häufig der Ausbau sowohl von Beschneiungsanlagen als auch von spezifischen Liftanlagen genannt.

Auch die Experten sehen die größte Herausforderung für die kleinen Skigebiete in Beschneiungsanlagen, da sich hier bedingt durch den Klimawandel und die niedrige Höhenlage der kleinen Skigebiete ein großer Investitionsbedarf ergibt.

Für eine nachhaltige Positionierung von kleinen Skigebieten am Markt werden die nachfolgenden Strategien empfohlen:

    1. Familienorientierung: durch Angebote und Tickets für Familien
    2. Anfängerangebote: durch spezifische Angebote für Anfänger (zum Beispiel Förderbänder)
    3. Alternative Angebote: Fokussierung von Sommerangeboten und anderen Wintersportaktivitäten, wie Langlaufen, Skitouren, Schneeschuh- und Winterwandern
    4. Preisdifferenzierung: Etablieren eines angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis für alle Kundengruppen
    5. Verbesserung der Erreichbarkeit und Zugänglichkeit: Schaffen von Verkehrsanbindungen

Link zum Projektendbericht -> hier

Bilder Beitrag
Titelbild -> Quelle: Liftgesellschaften Gurgl; Bild Text -> Quelle: Gemeinde Trins

Projektdetails

Fördergeber

Tourismusforschungszentrum (TFZ) des Landes Tirol

 

Team

KMU & Tourismus – Universität Innsbruck
Birgit Pikkemaat
Sarah Eichelberger