Frühe Kommunikation zwischen den Generationen über die Zukunft und die Planung der betrieblichen Übergabe sind zentrale Erfolgskriterien. Laut Hagiu und Wright (2021) sollten Unternehmen und insbesondere deren Geschäftsführer, die Übergabe in der Führung des Betriebes vorzeitig planen. Wird die Vorbereitungsphase im Übergabeprozess ausgelassen oder oberflächlich durchgeführt, dann droht die Übergabe zu scheitern. So sollten bereits einige Zeit bevor die Übergabe abläuft, Betriebe umsehen, welche aufstrebende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Familienmitglieder oder Verwandte sich hier entwickeln könnten und ihnen Zugang in die Geschäftsführung verschaffen. Es gilt dabei eben sowohl interne und externe Potentiale zu prüfen und entsprechend auch mit externen Stellen (z.B. wie am Beispiel der Nachfolgeinitiative der Standortagentur Tirol #dufehlst gezeigt) zusammen zu arbeiten, um die interne oder externe Nachfolgeoptionen strategisch auszurichten.

Im Zuge der Interviews mit zehn ÜbergeberInnen-ÜbernehmerInnen-Paaren in der Tiroler Hotellerie wurden zentrale Herausforderungen im Übergabeprozess identifiziert.

Einerseits spielt die sachliche Beurteilung der Finanzen eine Rolle im Analyseprozess, andererseits sind aber auch Vertrauen und Kompetenz der NachfolgerInnen Kernkriterien der Nachfolgersuche. Zudem sollte ein Übergabekonzept stets die Rolle des Übergebers/der Übergeberin mit einplanen und sich die Frage stellen ob und im Falle wie man die übergebende Generation in Zukunft einbauen möchte? Externe Hilfe wird im Übergabeprozess in den sachlichen Themen wie Recht und Finanzen gesucht, interne emotionale Problemfelder will man jedoch intern lösen. Die Werthaltung beider Generationen sind nicht allzu verschieden: Loyalität, Ehrgeiz, Vertrauen, Respekt und Zusammenhalt werden als zentrale Werte geteilt. Die junge Generation legt einen stärkeren Fokus auf die Einhaltung der Work-Life-Balance als auch auf die Kontrolle der MitarbeiterInnen. Interne und externe Übergabeprozesse werden zudem auch von den Werthaltungen der ÜbergeberInnen und ÜbernehmerInnen getrieben.

Förderer der Studie war das Tourismusforschungszentrum (TFZ) des Landes Tirol.

Das Projekt wurde vom Team KMU & Tourismus der Universität Innsbruck und der Division für Management im Gesundheits- und Sporttourismus / Landeck an der UMIT – Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik durchgeführt.

Seit 2018 sind über 40 Unternehmen aus dem österreichischen Tourismus am DTE beteiligt und schicken ihre MitarbeiterInnen in Qualifizierungskurse die von ExpertInnen an österreichischen Hochschulen gehalten werden. Die FH Kufstein, das IMC Krems, die Modul Universität Wien und die Universität Innsbruck entwickelten hierzu 15 Kurse zur digitalen Technologien und zum digitalen Marketing.