In den letzten Jahren hat sich der Ökotourismus zu einem bedeutenden Reisetrend entwickelt (Khanra et al., 2021). ÖkotouristInnen möchten neue Landschaften kennen lernen und präferieren einen Urlaub am Bauernhof (Leuthold, 2001). Der Agrotourismus wird oft von ÖkotouristInnen als attraktive Reiseoption gesehen, wo TouristInnen direkt auf dem Bauernhof untergebracht werden und somit am bäuerlichen Alltag teilnehmen können (Stotten et al., 2019). Die Attraktivität von Urlaub am Bauernhof kann durch digitale Plattformen (z.B. UaB VermieterApp, myZillertal-App) erhöht und gleichzeitig die Nachhaltigkeit gestärkt werden (Plaikner et al., 2024). Personalisierte und vielseitige Angebote sind wichtig, um auf die steigende Nachfrage nach Bauernhöfen, die soziale und barrierefreie Dienstleistungen für alle anbieten, zu reagieren (Wydler, 2010). Von diesen barrierefreien Angeboten profitieren neben Menschen mit Behinderungen auch SeniorInnen und Familien mit kleinen Kindern (Buhalis & Darcy, 2011).
In der geplanten Studie wird den folgenden Fragestellungen nachgegangen:
- Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Konzeptionen und dem internationalen Verständnis zu Ökotourismus und Agrotourismus? (Literaturanalyse)
- Welche Parameter/Ansätze bieten die beiden Konzeptionen für eine nachhaltige touristische Entwicklung unterstützt durch Smart Data Management zwischen den Sektoren Landwirtschaft und Tourismus? (Datenanalyse)
- Welche (digitalen) Potenziale und Herausforderungen bestehen bei einem zusätzlichen Angebot von barrierefreien Aktivitäten in diesen Konzeptionen? (vertiefende Stakeholder/Needsanalyse)
Projektinfos
Ziel des Projekts
Ein Hauptziel dieses Projekts ist der Vergleich zwischen Ökotourismus und Agrotourismus sowie die Ableitung, welches Konzept in der bestehenden digitalen Infrastruktur für Reiseziele beim Einsatz von Smart Data Management besser geeignet ist. Zudem zielt dieses Projekt auf die Schaffung von barrierefreien Angeboten in der Landwirtschaft für SeniorInnen, Menschen mit Behinderungen und Familien mit kleinen Kindern ab, um neue Ansätze für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus zu ermöglichen.
Projektablauf
Vorgehensweise
1.Literaturanalyse: Systematische Literaturanalyse zum besseren Verständnis des theoretischen Hintergrunds (z.B. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Ökotourismus und Agrotourismus)
2.Datenanalyse: Analyse bestehender qualitativer und quantitativer Daten hinsichtlich Ökotourismus, Agrotourismus und Smart Data Management
3.Vertiefende Stakeholder/Needsanalyse: Analyse bestehender qualitativer und quantitativer Daten hinsichtlich Ökotourismus, Agrotourismus, Smart Data Management und Barrierefreiheit
Ergebnisse aus dem Projekt
- Im Ökotourismus und im Agrotourismus liegt der Fokus auf der Erhaltung von Landschaften und natürlichen Lebensräumen sowie auf dem Wissenserwerb (z.B. Kultur am Bauernhof).
- Der Ökotourismus (z.B. Landwirtschaftsbetriebe, Naturparks, Ökomuseen) ist weiter gefasst als der Agrotourismus (z.B. Landwirtschaft, Weinbau).
- Digitalisierung erleichtert die digitale Vermarktung von ökotouristischen und agrotouristischen Angeboten.
- Digitale Schnittstellen müssen einfach, übersichtlich und effizient gestaltet sein.
- Im barrierefreien Agrotourismus wird ein Diversifizierungspotenzial durch Erschließung neuer Zielgruppen (z.B. Menschen mit Behinderungen, SeniorInnen, Familien mit kleinen Kindern) gesehen.
- Für die Entwicklung barrierefreier agrotouristischer Angebote sind Wille und Eigeninitiative der LandwirtInnen notwendig, sie verfügen aber auch über begrenzte Ressourcen (z.B. Geld, Zeit) und müssen Sicherheitsbestimmungen hinsichtlich Barrierefreiheit berücksichtigen.
Abschluss des Projekts
Bereits im Mai 2024 wurden erste Ergebnisse auf der WAC2024 in Bozen zu folgenden zwei Themenbereichen präsentiert: (1) Digital destination development: Ecotourism in comparison to Agritourism und (2) Accessible Agritourism: More inclusiveness by digital services on farms. Nähere Informationen zu dieser Konferenz finden Sie hier.
Das Projekt hat mit 31.12.2024 seinen Abschluss gefunden. Am 07.02.2025 fand das Jahrestreffen des Forschungszentrums Berglandwirtschaft statt, wo Barbara und Katharina Weiskopf die Projektergebnisse nicht nur ForscherInnen, sondern auch PraktikerInnen präsentierten. Die Präsentationsfolien (in Deutsch) finden Sie hier.
Zudem wurde beim Research Committee Meeting des GAN-Netzwerkes am 21.03.2025 nicht nur die Ergebnisse dieses Projekts, sondern auch vom Projekt „Smart Data Management – Schaffung einer nachhaltigen, digitalen Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus“ von Alexander Plaikner, Barbara und Katharina Weiskopf präsentiert. Die Präsentationsfolien (in Englisch) finden Sie hier. Nähere Informationen zu der Präsentation im Rahmen des GAN Research Committee Meetings finden Sie hier. Die Präsentation selbst finden Sie hier.
Den Abschlussbericht für das Projekt finden Sie hier.
Beitragsbild – Quelle: Urlaub am Bauernhof
Projektdetails
Fördergeber
FZ Berglandwirtschaft
Team
KMU & Tourismus – Universität Innsbruck
Alexander Plaikner
Barbara Weiskopf
Katharina Weiskopf
UMIT Tirol
Marco Haid