„Praktische Implikationen aus auf Forschung basierenden Erkenntnissen sollen dazu dienen, Handlungsspielräume für im Tourismus tätige Personen zu eröffnen. Die Herangehensweise bei dem Projekt ‚Work-Life-Balance‘ war daher immer auf wissenschaftliche Perfektion bei gleichzeitiger Praxisnähe ausgelegt.“ Felix Wachholz, Universität Innsbruck, Institut für Sportwissenschaft

Projektinfos

Ziel des Projekts

Es ist wissenschaftlich dokumentiert, dass die sogenannte ‚Work-Life-Balance‘ einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, aber auch die Gesundheit von Menschen haben kann. Eine gute ‚Work-Life-Balance‘ beschreibt die Ausgeglichenheit zwischen einerseits der Belastungen durch den Beruf und andererseits Regenerationsmöglichkeiten durch bspw. Freizeitgestaltung oder das soziale Umfeld. Arbeitnehmer im Bereich der Tourismusbranche wie der Hotellerie, sind durch häufigen Kundenkontakt, wechselnde Arbeitszeiten und lange Schichten besonders gefährdet eine weniger gute ‚Work-Life-Balance‘ zu entwickeln. Das kann sich wiederum negativ auf die Leistung der Arbeitnehmer auswirken und gleichzeitig zu Ausfällen und hohen Fluktuationsraten von Angestellten für den Arbeitgeber führen. Mit dem Projekt sollte herausgefunden werden, wie Arbeitnehmer in der Hotellerie ihre eigene ‚Work-Life-Balance‘ einschätzen. Darüber hinaus sollte festgestellt werden, ob sich vom Arbeitgeber angebotene Programme zur Förderung der ‚Work-Life-Balance‘ auf eben diese auswirken.

Kernergebnisse

Es wurden 24 Angestellte persönlich in einem geführten Interview befragt und Daten von weiteren 226 Personen über einen Online-Fragebogen im Raum Tirol erhoben. Es konnte festgestellt werden, dass zielgerichtete Freizeitangebote, die vom Arbeitgeber angeboten werden und sportliche sowie soziale Aktivitäten beinhalten, ein großes Potential zur Verbesserung der ‚Work-Life-Balance‘ von Hotellerie-Angestellten besitzen. Monetäre Anreize hingegen konnten nicht den gleichen fördernden Effekt erzielen. Das führte zu dem Schluss, dass auf die Arbeitnehmer ausgerichtete und vom Arbeitgeber geförderte Freizeitangebote die ‚Work-Life-Balance‘ der Angestellten verbessern können. Wichtig ist hierbei eine gute Kommunikation der Angebote, aber auch eine an die Angestellten angepasste Auswahl an Freizeitmöglichkeiten.

Projektdetails

Partner & Team

Cornelia Blank, UMIT – Psychologie und Sportmedizin
Claudia Strassburger, UMIT – Psychologie und Sportmedizin
Martin Schnitzer, Universität Innsbruck – Institut für Sportwissenschaft
Felix Wachholz, Universität Innsbruck – Institut für Sportwissenschaft
Mike Peters, Universität Innsbruck – KMU & Tourismus

 

Beitragsbild -> Work-Life-Balance City Innsbruck / Quelle: LO.LA (Peter Plattner)